Die jüdische Kultur ist vielfältig und die Küche ist auch im jüdischen Haus der Mittelpunkt. Hier wird nicht nur gekocht, sondern beim Kochen wird miteinander gesprochen und die jüdische Kultur weitergegeben. Mit der neuen Anrichte und den Regalen haben wir jetzt die Möglichkeit auch mit größeren Gruppen Mahlzeiten zuzubereiten und anschließend gemeinsam zu essen. Hierdurch ergeben sich auf lockere Weise Möglichkeiten über das Judentum zu lernen. Die neuen Bücherregale geben dem Lernen für die jüngere Generation einen sichtbaren Platz in der Synagoge.

Insbesondere mit Kinder- und Familiengruppen haben wir die neuen Möbelstücke bereits intensiv genutzt. Die Anrichte ist der neue Anlaufpunkt bei den Mahlzeiten und ermöglicht eine hygienische und kompakte Lagerung des Geschirrs für große Gruppen in ihrem Inneren. Die Schränke und Schubladen sind leicht zugänglich und erlauben eine direkte Einbeziehung auch der Kleinsten. Gleichzeitig ermöglicht die großzügige Deckplatte ein tatsächliches „Anrichten“ der Essensbeiträge zu einem Büffet und trägt damit zur Geselligkeit und Interaktion bei. Oft entstehen auch in der Warteschlage Gespräche zwischen jüdischen und nicht-jüdischen Teilnehmern über jüdisches Essen, z.B. zu welchem Anlass eine bestimmte Mahlzeit gegessen wird, aber auch welche Parallelen es zum eigenen Essen gibt.

Mehrere Gruppen haben in den vergangenen Wochen, die Synagoge für Treffen genutzt. Hierunter war die jüdische Organisation für junge Erwachsene, Tamer e.V., mit ihrem Jahrestreffen, welches inklusive Mahlzeiten komplett in der Synagoge stattfand. Auch die Felsberger Weinakademie erfreute sich beim Israelischen Abend mit israelischen Weinen der Anrichte. Nach den Gottesdiensten und im Familienprogramm der jüdischen Gemeinde ist die Anrichte meist bis in die letzte Ecke belegt und ermöglicht aufgrund ihrer Größe auch eine Unterteilung in Vor-, Haupt- und Nachspeise. Wenn sie nicht gerade mit Essen belegt ist, ist die Anrichte auch eine kleine Ausstellungsfläche für die Kreativarbeiten der Familiengruppe oder ermöglicht eine thematische Buch- und Materialausstellung zu den jüdischen Feiertagen.

Die Bücherregale beherbergen die Materialien für die jüdische Religionsschule und weitere Bildungsveranstaltungen. Die Materialien sind jetzt thematisch sortiert und die Kinder und Jugendlichen können sich im Regal direkt zu einem Thema informieren. Durch die Regale entsteht auch eine eigene Wertigkeit für die Kinder- und Jugendbildung: es ist „ihre“ Ecke in der Synagoge.

Die ersten Workshops bzw. Angebote für örtliche Schüler:innen haben bereits stattgefunden. Beispielsweise wurde die Synagoge im Oktober als Bildungsort im Vorfeld der Stolpersteinverlegung genutzt.

Für die kommenden Monate sind bereits weitere Veranstaltungen geplant: das Familienprogramm wird die Räumlichkeiten weiterhin monatlich nutzen und auch der Start der Kochevents ist geplant. Hierbei möchten wir das Judentum kulinarisch für verschiedene Gruppen erlebbar machen.

Wir bedanken uns für die Unterstützung bei allen Beteiligten und sichern die Weiternutzung aller Anschaffungen zu.

Christopher Willing (2. Vorsitzender)

Foerderhinweis

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